Sign in with Apple – Make Datenschutz Great Again
Ihr kennt das sicher. Man möchte sich bei einem neuen Service oder einer Webseite anmelden und wird gebeten, seinen Namen, E-Mail und Co. anzugeben.
Danach wird eine Mail geschickt, um sicherzustellen, dass du auch du bist und erst dann lässt sich der Service benutzen. Ein Vorgang, der sich mit „lang“ und „weilig“ treffend beschreiben lässt.
Zum Glück gibt es Abhilfe: Google wie auch Facebook bieten ihre eigenen Sign-In Services an. Auf diese Weise wird ein schon vorhandenes, verifiziertes Nutzerkonto benutzt, um ein neues zu authentifizieren. Bequem, oder?
Allerdings hat die Sache einen Haken: Google wie auch Facebook bekommen noch mehr eurer wertvollen Daten, um sie entweder offiziell oder inoffiziell zusammenzuführen und Nutzerprofile zu erstellen, die dann dazu benutzt werden, um euch mit Werbung zu überwältigen.
Eine Alternative dazu hat nun Apple auf seiner diesjährigen Keynote vorgestellt: Sign in with Apple, oder zu Deutsch: Anmelden mit Apple.
Das Funktionsprinzip bleibt hier für den Nutzer gleich: Man meldet sich nicht via Nutzername und E-Mail Adresse an, sondern mit einem Klick auf den schmucken schwarzen Button.
Das Konzept im Hintergrund jedoch ist aus Sicht des Datenschutzes radikal anders, das bedeutet, dass alle eure Daten dort bleiben, wo sie hingehören: Bei euch.
Der Anbieter bekommt lediglich die unbedingt nötigen Informationen, sprich E-Mail und Nutzername, wobei selbst die E-Mail Adresse nicht herausgegeben werden muss, da alternativ und automatisch Wegwerfadressen generiert werden, sodass sie nur einmalig für die „Willkommen!“-Mail benutzt wird.
Natürlich funktioniert der neue Service auch nahtlos mit euren vorhandenen Applegeräten, sodass ihr euch als zusätzliche, aber bequeme Sicherheitsmaßnahme via Fingerabdruck oder FaceID absichern könnt.
Wer nun denkt, „Okay, aber das ist sicher auf Applegeräte beschränkt“, dem sei gesagt: Weit gefehlt!
Jeder auf dem Markt vorhandene Browser wird unterstützt, sodass ihr euch auch von Windows aus bei den jeweiligen Services anmelden könnt - einzige Voraussetzung ist logischerweise eine Apple ID.
Fazit: Apple führt mit „Sign in with Apple“ seine Initiative gegen Tracking im Netz fort. Nach dem standardmäßigen und per Default aktivierten Blocken von Facebook-Trackern und Co in iOS bzw MacOS und der „Bloßstellung“ via Popup von im Hintergrund auf Standortdaten zugreifenden Apps in iOS zieht der Konzern die Daumenschrauben nun weiter an.
Da die neue Datenschutztaktik Apples aber nicht mit einem Plus an Aufwand vorhanden ist (im Gegenteil), gibt es von uns einen Daumen nach oben für Bequemlichkeit + Datenschutz.