Die WWDC 2020 – Eine Analyse aus Design-Sicht

Nun ist die Worldwide Developers Conference von Apple schon ein paar Tage vorbei, also genau die richtige Zeit, um das Gezeigte Revue passieren zu lassen.
Natürlich tun wir das hier – wie üblich – nicht so sehr aus Sicht eines Technikers, sondern konzentrieren uns auf die designtechnischen Elemente der Neuerungen.

Wir beschrieben schon mehrmals, wie sehr sich das Flat-Design ausgelebt hat, wie sehr die Menschen es leid sind, auf leblose, stilisierte Icons zu schauen, die zwar ihren Zwecke erfüllen, aber alles andere als schön anzusehen sind. Ebenfalls schrieben wir schon im Januar 2020: [...]„daher werden wir im Jahre 2020 wieder mehr 3D Elemente auf Webseiten und in Apps bestaunen dürfen.“

Es scheint, dass sich genau diese Mentalität immer mehr durchsetzt. Da Apple einer der größten Stichwortgeber für Design im digitalen Bereich ist, kommen wir natürlich nicht umhin, im Folgenden einen genaueren Blick auf Apples „Vision“ für die Zukunft bezüglich des Aussehens von Software zu werfen.

Die größte Neuerung findet sich in den Standardicons im neuen Betriebssystem für Macs – „Big Sur“.
Hier wurde kräftig Hand angelegt, die Icons wurden bezüglich des Layouts an iOS angepasst, haben also nun ein quadratisches Aussehen mit abgerundeten Ecken. Eine kleine Auswahl hat der Nutzer Grebo7 auf Reddit zusammengetragen, die hervorragend unseren wichtigsten Punkt veranschaulicht: Schatten!

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Wie ihr sehen könnt, scheint Apple die Icons auf dem Mac als eine Art Experiment zu benutzen, um herauszufinden, wie Nutzer auf eine vorsichtige, langsame Rückkehr zu einem gewissem Maß an Skeuomorphismus reagieren. Es lohnt sich diesbezüglich auch ein Rückblick: Im Jahre 2013 schaffte Apple im Zuge des damaligen (und teils selbst gesetzten) Trends Schlagschatten, sowie „echt“ wirkende Icons und Apps größtenteils sowohl in iOS, als auch in MacOS (X) ab.
Doch nun scheint es so, als ob der Konzern sich, wie oben erwähnt, von diesem Mantra des ultimativen Minimalismus‘ entfernt.

Schaut euch als Beispiel noch einmal das Nachrichten-Icon an.
Statt einer leblosen, weißen Sprechblase auf leblosem, grünen Hintergrund hat die Sprechblase in Big Sur nicht nur einen Schlagschatten, sondern hebt sich durch eigene 3D-Schattierung deutlich vom Hintergrund ab. Ein wenig erinnert dies an iOS 6, der letzten Version mit Full-Blown-Skeuomorphismus.
Verwundern tut es uns nur, dass Apple sich einerseits entschließt, die Big Sur Icons vom Layout her an iOS anzupassen, es jedoch versäumt, die neuen, schönen Icons auch auf iOS zu portieren.

Generell scheint sich Apple dieses Jahr vornehmlich auf MacOS konzentriert zu haben, da iOS kaum nennenswerte, sichtbare Neuerungen im Design-Bereich erfuhr.
Geschuldet ist dies wohl der Tatsache, dass im Technikbereich eine große Umstellung bevorsteht: Die Abkehr von Intel-CPUs hin zu Apples eigener ARM-Architektur.


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Ebenfalls erwähnenswert ist die Integration des Control Centers von iOS in Mac OS.
Aus UX-technischer Sicht macht das unserer Meinung nach wenig Sinn, da Elemente wie die Display- und Soundslider für reinen Maus-Input zu groß ausfallen. Ferner war zB. der Soundslider in vorigen Versionen mit erheblich weniger Aufwand zu erreichen. Klickte man auf das Lautsprechersymbol, war der (viel kleinere) Slider nur wenige Millimeter von der aktuellen Mausposition entfernt, nun jedoch nicht nur ein Klick, sondern mehr Mausstrecke erforderlich.
Wir vermuten, dass Apple im Zuge der ARM-Umstellung in nicht allzu ferner Zukunft einen Computer produzieren könnte, auf dem MacOS läuft und der eine Form von Touch-Input aufweist – vielleicht für den Apple Pencil?

Es bleibt spannend!

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